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Der sanfte Pulsschlag im Gehirn
Die Cranio-Sacral-Therapie

09.02.2012 - Alle wissen, dass der Mensch einen Pulsschlag hat, den man am Handgelenk ertasten und messen kann. Die meisten wissen auch, dass die Halsschlagader ebenfalls diesem Zwecke zu gebrauchen ist. Schon deutlich weniger Menschen kennen Messstellen an den Füßen oder in der Leiste und nur ganz wenige wissen, daß es auch eine Art von Pulsschlag in der Hirn- Rückenmarksflüssigkeit gibt.

Diese Entdeckung machte Anfang dieses Jahrhunderts William Sutherland. Er war ein Schüler der Osteopathie-Schule in Kirksville in den USA und versuchte damals herauszufinden, welche Bedeutung die unterschiedliche Struktur der Nähte der einzelnen Knochen der Schädeldecke hatte und ob man diese einzlnen Teile der Schädeldecke unabhängig voneinander durch Druck beeinflussen könne.

Um dies zu überprüfen, baute er sich ein kompliziertes Gebilde aus einem Football-Helm. Mit diesem übte er gezielten Druck auf verschiedene Partien des Kopfes aus. Auf diese Art entdeckte er, dass es eine Art Pulsschlag in der Hirn- und Rückenmarksflüssigkeit gibt, die sich bis hinunter ins Kreuzbein zieht (vgl. Abb. 1).

- Auch dort konnte er diesen Pulsschlag spüren, der sich völlig unabhängig von Bewegung oder Atemrhythmus des Menschen zwischen 6 und 12 Schlägen pro Minute bewegt. Das Entscheidende an seiner Entdeckung aber war, dass dieser Rhythmus durch physische oder psychische Traumata störbar war. Sutherland fand heraus, dass die Frequenz und die Amplitude, also die Geschwindigkeit und die Stärke des Pulsschlages, wertvolle Hinweise auf den Gesundheitszustand des Menschen geben, wenn der Therapeut durch Tasten mit seinen Händen an den beiden Endpunkten des Systems, also dem Hinterhauptsbein und dem Kreuzbein, diese zu spüren versucht.

Das Cranio-Sacral-System ist das gesamte System der Hirn- und Rückenmarksflüssigkeit samt seiner es umhüllenden und schützenden Membranen, Bindegewebe und Knochen. Diese Flüssigkeit, der Liquor, wird in einem Drüsengewebe im Gehirn produziert und von den Hirnvenen abgesondert. Durch das rhythmische An- und Abschwellen und die Zirkulation der Flüssigkeit innerhalb dieses geschlossenen Systems werden Gehirn und Zentralnervensystem genährt und entschlackt.

Das rhythmische Pulsieren bewegt die den Liquor einschließenden Gewebe und Knochen um Bruchteile von Millimetern. Ein Therapeut braucht sehr viel Erfahrung und noch mehr Fingerspitzengefühl um diese geringe Bewegung zu ertasten. Am Schädel spürt er ein wechselndes Ausdehnen und Abschwellen, und an der Wirbelsäule und dem Kreuzbein nimmt er minimale Drehbewegungen wahr (vgl. Abb. 2).


Störung des Pulsschlags und Krankheiten

- Ist der Mensch nun erkrankt - akut oder chronisch - , so verändert sich in seinem Cranio-Sacral-System das individuell festgelegte, rhythmische Pulsieren. Ursache für Störungen in diesem System können chronische Muskelverspannungen im Kopf- oder Rückenbereich sein, aber auch traumatische Einflüsse wie Stürze, Schläge, Unfälle - ja, bereits die Geburt kann für ein Neugeborenes eine Störung des Cranio-Sacral-Rhythmus*nach sich ziehen. Die Blockierungen, die sich daraus ergeben, können enden in Krampfleiden, in Migräne und Kopfschmerzen, in lästigen Ohrgeräuschen, Allergien oder Skoliosen oder auch unspezifischen Erkrankungen, die medizinisch kaum erfaßbar und kategorisierbar sind. Sogar Lernstörungen bei Kindern oder eine Hyperaktivität kann eine solche Ursache haben.



Die Behandlung

Der Cranio-Sacral-Therapeut kann nun erspüren, wo sich Ungleichmäßigkeiten oder Blockierungen in diesem System befinden. Blockierungen bestehen darin, daß das An- und Abschwellen des Schädels und die Pendel- und Drehbewegungen der Wirbelsäule nur in eine Richtung erfolgen. Durch minimale, aber gezielte Druckausübung kann nun der Therapeut diese Blockierung lockern (s. Abb. 3). Der Körper übernimmt diese zunächst von außen gesetzte Bewegung und nutzt sie, um einen gesunden und gleichmäßigen Rhythmus wiederherzustellen. Der Therapeut leistet sozusagen nur die Vorarbeit, indem er mit geringsten Druckbewegungen den ganzen Körper in Schwingung und in Resonanz mit diesem Cranio-Sacral-Rhythmus bringt. Die Heilung erfolgt anschließend von innen heraus.

Bei Kindern dauert eine Therapie etwas sechs oder acht Wochen mit zwei wöchentlichen Sitzungen. Erwachsene brauchen zwischen zwei und zwanzig Sitzungen in größeren Abständen. Die Cranio-Sacral-Therapie wird hauptsächlich bei Kopf- und Rückenschmerzen, Migräne, Sehstörungen, Kiefergelenksbeschwerden und Lernstörungen eingesetzt. Schmerzsymptome nach Operationen oder Unfällen werden erfolgreich behandelt. Psychischer Streß mit individuellen, körperlichen Folgeerscheinungen und Disharmonien des autonomen und zentralen Nervensystems mit allen Auswirkungen auf die motorische Koordination, die Wahrnehmung und die geistige Aktivität sprechen ebenfalls sehr gut auf die Therapie an. Ebenso bei durch Geburtstraumata entstandenen Folgeschäden (Beckenschiefstand - Hüftdysplasie) im Kindesalter wie im Erwachsenenalter, schmerzhaften Wirbelsäulenerkrankungen wie Skoliose, Kyphose, Lordose, Ischialgien, HWS-, BWS- und LWS-Syndromen und daraus resultierenden Systemerkrankungen.

Letztlich kann die Cranio-Sacral-Therapie jedes Ungleichgewicht im menschlichen System aufgreifen und die Selbstheilungskräfte aktivieren. Durch gewisse Behandlungsgriffe der Cranio-Sacral-Therapie, z.B. dem großen Ausgleichsgriff (s. Abb. 3), erreicht man innerhalb kurzer Zeit einen sehr tiefen Entspannungszustand beim Patienten, der gleichzusetzen ist mit der nächtlichen REM-Schlafphase, in der Körper, Seele und Geist sich regenerieren.

Diese tiefe Entspannung ist darauf zurückzuführen, daß sich das Cranio-Sacral-System des Patienten und folglich dessen Gehirnhaut, die Dura Mater, ganz entspannen und dadurch die Gehirnflüssigkeit, der Liquor, frei fließen kann. Das gesamte Skelettsystem, alle Muskeln, Sehnen und Bänder, alle Organe und Organsysteme entspannen sich dadurch ebenfalls. Wenn alles frei fließt, können Blockaden, verursacht durch alte Traumata und Verletzungen, gelöst und verarbeitet werden. Dann kann Regeneration und Heilung von innen heraus stattfinden. Es gibt Behandlungsgriffe zur Entlastung der Kopfhöhlen, z.B. bei Stirn- und Nasennebenhöhlenerkrankungen. Wenn diese Höhlen vereitert sind, können sie durch gewisse Behandlungsgriffe wieder frei werden. Der Eiter, der sich dort gesammelt hat, kann abfließen. Der Patient spürt dieses Abfließen oft schon während der Behandlung - er muß andauernd schlucken.

Ein junger Mann beispielsweise, dessen Stirnhöhlen so vereitert waren, daß er Kopfschmerzen hatte und Antibiotika nehmen sollte, fand bereits nach zwei Behandlungen eine solche Erleichterung, daß die Antibiotika überflüssig und die Kopfschmerzen verschwunden waren. Die Cranio-Sacral-Therapie mobilisiert den inneren Arzt im Patienten. Die jedem Menschen innewohnende Heilkraft wird dadurch gestärkt und ebnet den Weg zur Heilung von innen heraus.
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